Plastik – das große Problem
In unseren Meeren schwimmen abertausende Teile an Plastikmüll. Viele unserer Seevögel verenden qualvoll an den Müllteilen in ihren Mägen und Fische verwechseln die winzigen Plastikteilchen mit Plankton. Unberührte Strände liegen voller Müll. Paradoxerweise wird der Müll manchmal schlimmer, je weiter man sich von der Zivilisation entfernt.
Aber auch hier, direkt bei uns um die Ecke (wir wohnen nur ein paar Hundert Meter von der Nordsee entfernt), stellen Plastikabfälle und Müll eine stete Gefahr für die Tierwelt dar. Kleine Plastikpartikel (Mikroplastik) gelangen so zum Beispiel über Fische auch in die menschliche Nahrungskette.
Schaurig schön?
Wir waren bei unserem letzten Besuch in Cofete (ein recht abgelegener Strand an der Westküste Fuerteventuras, Kanarische Inseln) ziemlich weit am Strand in Richtung La Pared entlanggelaufen. Traumhaft schöne, lange und weite weiße Strände. Blaues Meer. Und ziemlich einsam. Keine Zivilisation. Je weiter wir liefen, desto mehr wurden wir einem glitzernden Streifen am Wassersaum gewahr, der sehr „malerisch“ in der Sonne glitzerte. Beim näherkommen erkannten wir, was wir bereits befürchteten. Entlang des Strandes, in dem Bereich, wo im Sand die Wellen ausliefen, lagen tausende, winzige und in allen möglichen Farben schimmernde bunte Plastikteilchen, fast schön anzusehen….schaurig schön!
Worin besteht dieser Plastikmüll?
Der Müll in unseren Meeren besteht überwiegend aus Plastiktüten, PET-Flaschen, Zigarettenkippen, kleinen Plastikpartikeln enthalten in vielen unserer Kosmetikprodukte und vielem mehr. Ihr müsst nur selbst einmal an den Stränden entlanglaufen, um festzustellen, was dort nicht alles zu finden ist. Von Feuerzeugen, alten Benzin- und Ölkanistern, Glasflaschen, Kronkorken, Autoreifen, Handy und Handyhüllen, Schuhen, Schraubverschlüsse aus Plastik in jeglicher Form, Verpackungsmaterialien und Styroporkügelchen ist alles dabei und noch vieles mehr. Die bunten Plastikteile oder die unterschiedlichen Müllarten werden von den Seevögeln oder Fischen oft mit Nahrung verwechselt. So findet man auch immer häufiger Kadaver von Seevögeln mit Kunststoffteilen im Magen. Die Tiere verenden elendig.
Plastik – ein ständig wachsendes Problem.
Bis zur völligen Zersetzung von Plastik können bis zu 400 Jahre vergehen. Bis dahin zerfällt es nur in kleinere Partikel, das sogenannte Mikroplastik. Mikroplastikpartikel gelangen in die Körper der Meerestieren und können durch deren Verzehr auch von unserem menschlichen Organismus aufgenommen werden. Eine nicht sehr appetitliche Vorstellung.
Doch Plastik enthält oft auch noch Giftstoffe wie Weichmacher (diese entstehen beim Waschen von Kunststofftextilien) und Flammschutzmittel (aus dem Abrieb unserer Autoreifen), die den Meeresbewohnern schaden und durch die Nahrungskette auch den Menschen erreichen können.
Nicht nur die Seevögel und Fische sind betroffen. Es werden immer häufiger auch Wale gefunden, deren Mägen mit Plastik gefüllt sind. Auch verfangen sich immer mehr Tiere in dem Müll, vor allem in den herrenlosen Fischernetzen (Geisternetze) und verenden dadurch qualvoll.
Selbst Müll am Strand sammeln ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Am wichtigsten ist es, Plastikverpackungen einfach zu vermeiden! So kann Plastikmüll gar nicht erst in die Umwelt gelangen.
Und hier ist jeder einzelne von uns gefragt.
Was kann ich selbst tun?
Versuche, dein Einkaufsverhalten zu ändern. Kleinigkeiten, die aber das große Ganze ausmachen: Meide überflüssige Plastikverpackungen, wie z. B. beim Obst- und Gemüsekauf. Wähle Produkte, die nicht in Plastik gehüllt sind. Nimm deine eigenen – im besten Falle – Stoffbeutel mit zum Einkaufen anstelle der Plastiktüte. PET-Flaschen? Müssen die wirklich sein? Die meisten Getränke gibt es auch in Glasflaschen, sie sind nicht nur umweltverträglicher, sondern auch für dich selbst gesünder, da die Glasflaschen keine Weichmacher enthalten. Joghurts, Milch, Sahne, Kefir, Dickmilch etc. gibt es auch im Glas. Meistens sind sie auch noch günstiger als die kleinen plastikverpackten Joghurtbecher. Lebensmittel in Mehrwegdosen aufbewahren und einfrieren anstelle von Einwegplastikbeuteln. Beim Bäcker das Brot in eine Papiertüte oder einen mitgebrachten Stoffbeutel packen lassen, es hält darin auch besser frisch. Beim Kosmetikkauf z. B. darauf achten, Produkte ohne Mikroplastik zu kaufen. Wenn ihr gerne Kaffee trinkt, bitte benutzt keine Aluminiumkapseln.
Es gibt also auch im Kleinen für jeden Einzelnen von uns die Möglichkeit, aktiv etwas zu bewirken, etwas für unsere Umwelt zu tun, für unsere Tiere und zuletzt auch für uns selbst.
Das sagen meine Leser/innen