Zu unserem 5. Hochzeitstag sollte es mal wieder etwas Besonderes sein und wir haben uns für die Insel Langeoog (eine der ostfriesischen Inseln im Nordwesten Deutschlands) und dort für das als Biohotel geführte „Dünenhotel Strandeck“ entschieden.

    Ein familiengeführtes drei-Sterne Hotel mit beheiztem Schwimmbad und Sauna. Mitten im Weltkulturerbe Niedersächsisches Wattenmeer gelegen. Mit eigenem Bio-Restaurant sowie eigener Bio-Bäckerei. Das Dünenhotel Strandeck liegt nur ca. 150 m  vom 14 km langen Sandstrand entfernt.

    Wir haben uns für zwei Übernachtungen im Doppelzimmer entschieden. Das Bio-Frühstück ist im Übernachtungspreis enthalten. Wir haben für die Übernachtungen insgesamt 352,00 € bezahlt.

    Für das zusätzlich gebuchte 4-Gänge Regional-Menü mit 3-5 Hauptgängen zur Wahl im hoteleigenen Panorama-Restaurant „Seekrug“ haben wir für 2 Personen nochmals 115,20 € bezahlt. Die Getränke im Restaurant schlugen für die beiden Abende nochmals mit 60,00 € zu Buche (je 1 Flasche Wasser, je 2 Espressi, 0,5 l Hauswein bzw. 1 Fl. demeter-zertifizierter Weißwein).

    Die Anreise ab Fährhafen Bensersiel

    Mit der Fähre von Bensersiel aus geht es dann direkt nach Langeoog. Zeit der Überfahrt ca. 40 Minuten. Die Überfahrt nach Langeoog ist tideunabhängig, somit gibt es feste Fahrzeiten, die sich je nach Sommer – oder Winterfahrplan ändern. Unseren Koffer haben wir in Bensersiel aufgegeben, dieser wird direkt zum Hotel gebracht. Kostenpunkt Fähre hin und zurück für 2 Personen: 50,40 €. Gepäckaufgabe für ein Gepäckstück bis 20 kg hin und zurück = 9.00 € (mit Bring- und Abholservice  zum und vom Hotel). Auf Langeoog angekommen, geht es dann per Inselbahn (die im Fährpreis enthalten ist), zum Bahnhof. Schon die kurze Fahrt mit der Inselbahn lässt bei uns Urlaubsfeeling aufkommen. Langeoog ist einfach schön. Dies ist nicht unser erster Aufenthalt dort, aber das Ankommen auf der Insel ist jedes Mal wieder schön.

    Vom Bahnhof geht es dann weiter zu Fuß, die Insel ist autofrei. Wir laufen gemütlich durch den Stadtkern in Richtung unseres Hotels und sind sehr gespannt und voller Vorfreude.

    Das „Dünenhotel Strandeck“

    Dann endlich. Das Dünenhotel Strandeck liegt vor uns. Sofort fallen uns die drei verfransten Fahnen, die auf das Hotel hinweisen, ins Auge. Auf der kleinen Hotelterrasse direkt vor dem Eingang des Hotels waren die Stühle noch an die Tische geklappt, es wirkt auf uns etwas unwirtlich.

    Wir treten ein. Der Empfang ist recht kurz, aber nicht unfreundlich. Ein kurzer Hinweis, dass wir die Sauna und das Schwimmbad nutzen können. Check-in ist normalerweise ab 16.00 Uhr. Wir haben aber Glück, unser Doppelzimmer mit der Nummer 111 ist bereits fertig und wir bekommen den Schlüssel.

    Wir betreten unser Doppelzimmer und sind enttäuscht. Das Zimmer wirkt auf den ersten Blick nüchtern und kühl. Das Zimmer hat einen wohl schon älteren Korkfußboden und ein großes Doppelbett (in welchem wir gut geschlafen haben). Desweiteren gibt es einen kleinen Tisch, einen Sessel sowie ein kleines Sofa. Der Stoff wirkt ausgeblichen und fleckig. Unterbringungsmöglichkeiten sind genug vorhanden. Eine großer Kleiderschrank, eine Garderobe, eine Kommode mit 5 Schubladen, eine Kommode mit zwei Fächern und auch im Bett sind jeweils zwei Schubladen integriert. Das Mobiliar ist überwiegend aus Holz. Auf dem Bett liegt für jeden ein Bademantel bereit.

    Die Zimmereinrichtung wird ergänzt durch ein kleines Fernsehgerät und einem lose auf dem Regal stehenden Safe. Den könnte man als Dieb einfach prima mitnehmen.

    Das Zimmer hat keinen Balkon, aber Fenster, die sich öffnen lassen.

    Eine Flasche Christinen Bio-Mineralwasser mit zwei Gläsern steht kostenlos für den ersten Durst bereit. Ansonsten enthält das Hotelzimmer nichts, was Gemütlichkeit aufkommen lässt. Das Zimmer spricht uns beide nicht so richtig an.

    Das Zimmer, die Handtücher und Bettwäsche waren sauber und geruchsneutral. Das kleine, aber ausreichende Badezimmer, roch leicht muffig. Die Fugen in der Dusche, vor allem in den Sillikonecken, wiesen Schimmelspuren auf. Der Duschkopf war schmierig und nicht sauber. Die beiden Spender am Waschbecken und in der Dusche (die jeweils mit zertifizierter Naturkosmetik von Speick Thermal gefüllt waren) waren ebenfalls schmierig. Das Toillettenpapier (Vorratsrolle) lag direkt neben der Klobürste.

    Das Bad ist mit Handtuchheizung und Föhn ausgestattet. Ein kleiner Hocker ist ebenfalls vorhanden. Die Badezimmerfenster ließen sich Öffnen.

    Das Doppelzimmer insgesamt für uns enttäuschend. Hier wollen wir uns keine Minute länger als nötig aufhalten.

    Das Dünenhotel Strandeck bietet übrigens kostenfreies WLAN an, leider haben wir bei der Ankunft keinen Zugangscode dafür erhalten.

    Das Hotel verfügt über eine nett gestaltete, kleine, Sitzecke in der Hotelbar. Dort gibt es auch eine Bücherecke für die Gäste. Im Keller ist ein Raum mit Tischtennisplatte und einem Dartspiel vorhanden. Hier steht auch der „Kühlschrank des Vertrauens“, der mit unterschiedlichen alkoholfreien Getränken gefüllt ist. Dort kann sich jeder Gast bei Bedarf bedienen und notiert seinen Verbrauch.

    Im Bereich der Rezeption liegen Broschüren mit Informationen und Veranstaltungen auf der Insel aus. Auch unterschiedliche Spiele zum Ausleihen sind vorhanden.

    Außenterrasse Hotel

    Die Außenterrasse hat uns nicht gefallen. Wir wollten dort anlässlich unseres Hochzeitstages eine Flasche

    Wildblüten-Secco genießen, richtig wohl gefühlt haben wir uns dabei nicht, obwohl der Secco selbst ein echter Genuss war. Die Plastikmöbel  und die fleckige Tischdecke wirken nicht allzu gemütlich und auch die Plastikpflanze, die uns noch als Tischdekoration hingestellt wurde, hat, wie wir finden, in einem Biohotel nichts zu suchen.

     

    Wie schmeckt das im Übernachtungspreis enthaltene Frühstück?

    Sehr gut und lecker.

    Die Tische sind ansprechend eingedeckt. Auf jedem Tisch steht eine frische Blume. Warum benutzt man Wegwerf-Servietten in einem Biohotel? Mehrweg-Stoffservietten wären nachhaltiger. Das Frühstück bietet eine vielfältige Auswahl. Beim Betreten des Frühstücksraums wurden wir freundlich begrüßt und gefragt, ob wir Kaffee oder Tee möchten. Eine Kanne des von uns präferierten Kaffee wurde uns schnell an den Tisch gebracht. Den Rest wählt man am Buffet direkt aus.

    Es besteht die Möglichkeit, sich selbst ein Bio-Frühstücksei nach eigenem Härtegrad zuzubereiten, tolle Idee, haben wir so noch nicht gesehen. Weiterhin gibt es Rührei; ein umfangreiches Sortiment an Müsli, eine große Auswahl an unterschiedlichen Säften von Voelkel. Der hoteleigene Apfelsaft mit Sanddorn (ein regionales Produkt von der Insel, da Sanddorn hier reichlich wächst) hat uns besonders gut geschmeckt. Weiterhin stehen Wasser, Milch und Kakao zur Auswahl neben Kaffee und dem typischen Ostfriesentee, den jeder einmal probieren sollte. Das Hotel bot selbstgemachte Marmelade an (Holunderblütengelee, Rosengelee und eine Apfel-Brombeer-Marmelade); alle drei sehr lecker. Zur weiteren Auswahl standen Honig, Erdnussbutter, Schoko-Creme, veganer Brotaufstrich, unterschiedliche Käsesorten (in Scheiben und am Laib), Wurstaufschnitt, Frischkäse, Margarine oder Butter, Gurkenscheiben, Tomaten, eingelegtes Gemüse, frische Früchte, klein geschnittener Obstsalat, Naturjoghurt und Naturquark und unser Favorit, der „mit viel Liebe gerührte Naturjoghurt mit Sanddorn“ – ein cremiges Gedicht.

    Ein großer Korb mit 7 unterschiedlichen Bio-Brötchen (aus der hoteleigenen Bäckerei) standen zur Wahl, weiterhin verschiedene Brotsorten und Rosinenbrot.

    Die Mitarbeiterinnen im Service beim Frühstücksbuffet waren freundlich, hilfsbereit und umsichtig.

    Unser einziger Kritikpunkt beim Frühstück: die Papierservietten.

    Wer während seines Hotelaufenthalts Geburtstag hat, darf auf eine nette Überraschung hoffen. (Gäste, die ihren Hochzeitstag im Hotel feiern, leider nicht).

    Auch gut: Das Hotel verteilt jeden Morgen einen Zettel mit verschiedenen Infos zum Tag, anstehenden Veranstaltungen und auch über verschiedene Umweltthemen. Weniger Müll verbrauchen zum Beispiel (dazu Stichwort: Einweg/Mehrweg-Servietten).

    Alle Speisen vom Frühstücksbuffet werden aus frischen, regionalen und Bio-zertifizierten Produkten zubereitet. Auch alle Getränke werden in 100%iger Bio-Qualität angeboten.

    Abendessen im bio-zertifizierten Panorama-Restaurant „Seekrug“

    Restaurant Eingangsbereich

    Das Abendessen selbst haben wir nicht im Hotel eingenommen, sondern in dem ca. 100 m entfernt liegenden Panorama-Restaurant „Seekrug“.

    Vom Restaurant aus hat man einen tollen Blick über die Nordsee und kann am Abend wunderbare Sonnenuntergänge beobachten.

    Das Restaurant ist öffentlich und für unsere Begriffe recht groß, aber nicht ungemütlich groß. Bei gutem Wetter ist auch das Essen im Außenbereich des Restaurants möglich, leider war uns das Wetter hierfür nicht gewogen.

    In der Halbpension des Dünenhotels Strandeck ist das 4-Gänge-Regionalmenü enthalten. Dieses umfasst das Salatbuffet, die Wahl zwischen zwei Vorspeisen (Suppen) und anschließend eine Auswahl an 3 – 5 unterschiedlichen Hauptgerichten und zum Schluss eine Auswahl zwischen drei Desserts.

    Das 4-Gänge-Regional-Menü kostet regulär im Restaurant p. P. 34,00 €. Für Hotelgäste gibt es einen vergünstigten Preis, sofern das Menü direkt beim Buchen des Hotels mitbestellt wird.

    Fotos vom Essen und vom Ambiente im Panorama-Restaurant wollte ich nicht machen, um die anderen Gäste nicht zu stören, ersatzweise daher ein Auszug aus der Speisekarte.

    Hier ein Auszug aus dem Regional-Menü vom 25.8.2018:

    1. Gang:  Salat vom Büffet mit Kräuter- oder Insel-Sanddorndressing oder Öl- und Essigspezialitäten aus der Bio-Ölmühle Solling.
    2. Gang:  Cremesuppe vom Salzwiesenkalb oder Sommerliche Gemüsecremesuppe mit Kartoffelstroh.
    3. Gang:  Sonntagsbraten vom Weissen, Gehörnten Schnuckellamm mit Lazhars Spezialsoße, Currygemüse und Gewürzreis oder Sonntagsrollbraten vom Landgockel mit Tomaten-Kräutersoße, Gemüsebukett und Dinkelnudeln oder Fischteller mit Kabeljau, Knurrhahn und Seelachs  mit Mangold, Sherrysoße und Reis oder Gegrilltes Gemüse & gebackene Risottobällchen mit Tomaten-Kräutersoße.
    4. Gang: Kuchenauswahl vom Buffet oder die besten ostfriesischen Käse vom Wagen oder ein Glas (2 cl) eines über 20 Jahre gereiften PX-Sherry.

    Gegen kleinen Aufpreis konnte ferner noch Roastbeef vom Langeooger Rind oder Steinbuttfilet gegrillt geordert werden.

    Hotel Restaurant

    Das Servicepersonal im Seekrug war aufmerksam, sehr freundlich und zuvorkommend. Kleine Fauxpas werden mit viel Herzlichkeit wieder wett gemacht.

    Das Salatbüffet hat uns nicht überzeugt. Dafür waren Suppe (Gemüsecremesuppe mit Kartoffelstroh) und auch das von uns gewählte Fischgericht mit Kabeljau, Knurrhahn und Seelachs auf Mangold geschmacklich sehr gut. Die Portionen waren absolut ausreichend. Das Essen wurde ansprechend angerichtet, hier gibt es aber unserer Meinung nach noch Luft nach oben.

    Als Nachtisch haben wir uns für selbstgemachtes Joghurteis an Sanddornsoße mit frischer Waffel und diversem Obst entschieden und dieses anstelle der anderen Wahlmöglichkeiten des 4. Gangs für den gleichen Preis erhalten.

    Die Weinkarte ist vielfältig und auch das Angebot an Sherrys ist groß.

    Die beiden Abendessen im Panorama-Restaurant „Seekrug“ haben wir – auch wegen des grandiosen Ausblicks auf das Meer, die Dünen und den langen Sandstrand – genossen; das Essen hat uns (bis auf das Salatbuffet) überzeugt.

    Die Insel Langeoog ist auf jeden Fall immer einen Besuch wert.

    Schaut selbst:

    Unser Fazit



    Langeoog. Immer wieder. Jederzeit.

    Das Dünenhotel Strandeck kommt für unseren nächsten Besuch allerdings nicht mehr in Frage.

    Das Auschecken aus dem Hotel und die Verabschiedung passte dann wieder zum gewonnenen Gesamteindruck.

    Kurz. Unpersönlich. Keinerlei Rückfrage, wie es uns denn gefallen hätte.

    Auf meine Nachfrage, ob die Gepäckabholung durch den Abholservice verlässlich sei oder ob wir später nochmals im Hotel nachfragen dürfen, bekam ich eine unwirsche Antwort. Wir fühlten uns (bezogen auf einzelne Mitarbeiter an der Hotelrezeption) als Störenfriede, nicht als Gäste.

    Das Preis-Leistungsverhältnis hat uns daher überhaupt nicht überzeugt.

    Den hoteleigenen Bio-Bäcker (Seekrug Bäckerei und Konditorei in der Gartenstraße/Am Wall) sowie das Bio-Panorama-Restaurant „Seekrug“ können wir aber empfehlen.